logo bz 03.03.2014

Die Narren schonen die Bürgermeister
Gnädiges Urteil beim Gaudi-Gericht in St. Blasien.

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Die Gaudi-Maries bei der Schönheitspflege - was sie bitter nötig hatten nach den anstrengenden Umfragen. Foto: Cornelia Liebwein
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Zwei Tanzgruppen nahmen das Publikum am Freitagabend schnell für sich ein. Foto: Cornelia Liebwein

ST. BLASIEN. Der Gaudimarsch erklang und kündigte vom Erscheinen der Bürgermeister Rainer Fritz und Stefan Dorfmeister vor dem Gaudigericht, das am Freitagabend im Rahmen der närrischen Bürgerversammlung im zum Bersten gefüllten Kursaal zusammentrat. Denn in vier Stunden zeigten dort die Narrenzunft Gaudi Hans und weitere Gruppen ihr Können in der hohen Kunst an Unterhaltung. Darüber hinaus wurde Gaudi-Marie Gaby Böhler für 33 Jahren Zunftzugehörigkeit zum Ehrenmitglied erklärt. "Gaudi Hi - Gaudi Do", klang es durch die Reihen, als die gut gelaunten Rathauschefs Fritz und Dorfmeister augenzwinkernd vor das Narrengericht gezerrt wurden. Nur, was warf man ihnen vor? Der Eine auf dem Berg stieg von Fenster zu Fenster, weil ihm die Klotür im Rathaus den Weg zurück in die Amtsstube verwehrte, der andere wohnt auf dem Dachsberg statt in der Stadt.

Eine Weile drohte ihnen nicht nur der Galgen in der Nähe. Denn tatsächlich waren die hohen Herren von Zunftmeister Patrick Mutter, Gaudimutter Sabrina Mol und dem Rest der Zunft anklagend umringt und bald legte sich unheilvoll der Strick um die politischen Hälse. Spätestens die wortgewandten Plädoyers der beiden brachten Gnade und rettete die Kommunalpolitiker. "Ich wusste gar nicht, dass gehängt sein so schön ist", lachte der Schultes aus der hoch gelegenen Gemeinde.

Ohne Zweifel gesellte sich zu diesen einfallsreichen, lustigen Minuten noch weiterer Genuss. Mit einer facettenreichen Mischung aus fröhlichen Einlagen, gelenkigen Tanzdarbietungen und erhobenem Zeigefinger an die Lokalpolitik entlud sich temperamentvolle Energie. Immer wieder hatten die Moderatoren Bernd Rieple und Mario Allendörfer das Sagen.

Einmal mehr sangen sich die Wiieber vom Berg mit Hans-Peter Hofgärtner in die Herzen der Zuhörer und fragten: Wann wird es endlich wieder Winter oder wie können Gäste ins Städtchen gebracht werden? Das Pendant zu den Müttern der Nation bildete der Narrenrat als Kerle vom Tal. Zu einem anderen Zeitpunkt flogen die Gaudi-Hansen mit Licht durchfluteter, bunter Ganzkörperkleidung durch den vorderen Teil des dunklen Saals. Mit tänzerischer Leichtigkeit und phantasievollen Elementen wirbelten dann auch die Jazztanzgruppen aus Häusern über die Bühnenbretter. Stets aufs Neue strapazierten die "Spaltar-Männer" tanzend und singend die Lachmuskeln, einmal sogar mit Wunderkerzenstimmung aus der Hand des Publikums.

Martin Kaufmann ließ als Funken-Mariechen Bauch und Beine kreisen. Die Gaudi-Maries waren da, mit den Antworten zu ihren Umfragen: Wo soll schlussendlich gefeiert oder gearbeitet werden, wenn der Kursaal oder das Rathaus verkauft werden? Auch "Three Men in Black" nahmen Regionales und ortspolitisches Geschehen auf die Schippe. Als Schlusspunkt boten Claas Schmidt und der Zunftrat im Zunftratsjournal Augen- und Ohrenschmaus und thematisierten unter anderem den Tausch der beiden Hirsche in den Wildgehegen.

Quelle : BZ Online
Autor : Cornelia Liebwein
Datum : 03.03.2014

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